Fachtagung
Code VLTZ23

Fachtagung Insolvenzrecht 2023: Aktuelle Entwicklungen, Rechtsprechung und Praxisfragen (beide Tagungstage)

Schwerpunkte

  • Tagungsinhalte (Stand der Konzeption 2023/03)

Donnerstag, 07. September 2023

09.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung (Frau Katja Knorscheidt / Herr Prof. Ulrich Keller)

10.15 Uhr Aktuelle Entwicklungen im Insolvenzrecht (Prof. Ulrich Keller)

  • Das Insolvenzrecht kommt nicht zur Ruhe. Nach den Änderungen des Sanierungsrechts zum 1. Januar 2021 stehen schon weitere gesetzliche Änderungen an. Eine Richtlinie der EU zur weiteren Harmonisierung des Insolvenzrechts sieht tiefgreifende Änderungen des materiellen Insolvenzrechts und auch der Insolvenzverfahren vor. Ferner soll im Jahre 2024 die Reform der Restschuldbefreiung aus dem Jahre 2020 evaluiert und möglicherweise nachgebessert werden. Zu Einzelfragen hat sich zudem umfangreiche Rechtsprechung der Instanzgerichte angehäuft, insbesondere auch zur Verbraucherinsolvenz und zur Restschuldbefreiung. Diese übergreifenden Fragen behandelt und beantwortet der Referent in seinem Praxisvortrag.

Schwerpunkte des Vortrags

  • Die Entwicklung der Insolvenzzahlen und was davon zu halten ist
  • Gesetzliche Änderungen seit Januar 2021
  • Was könnte ein künftiges „verwalterloses Verfahren“ bedeuten?
  • Aktuelle Rechtsprechung zu Fragen der Forderungsanmeldung und Forderungsfeststellung
  • Aktuelle Rechtsprechung zu abgesonderter Befriedigung
  • Aktuelle Rechtsprechung zu Verbraucherinsolvenz und Restschuldbefreiung

10.30 Uhr Aktuelle Rechtsprechung des IX. Zivilsenats des Bundesgerichtshofs zum Insolvenzrecht (Dr. Volker Schultz)

  • Der Referent ist Mitglied des Senats und informiert aus erster Hand über die wichtigsten Entscheidungen des vergangenen Jahres. Die Teilnehmer bleiben auf dem aktuellen Stand und erfahren Hintergründe einzelner Entscheidungen.

Schwerpunkte des Vortrags

  • Insolvenzanfechtung - Wie ist der aktuelle Stand?
  • Neues aus dem Eröffnungsverfahren und dem Verfahren über das Vermögen natürlicher Personen
  • Vollstreckung und Insolvenz - Was gehört zur Masse und was nicht?

12.00 Uhr Mittagspause

13.00 Uhr Harmonisierung des Insolvenzrechts in Europa (Dr. Robert Hänel)

  • „Wenn die EU-Kommission einmal den Fuß in der Tür hat, bekommt man sie nicht mehr aus dem Zimmer.“ So beschrieb ein Kommissionsmitarbeiter den Prozess der Harmonisierung des Insolvenzrechts in Europa, der als Baustein der Kapitalmarktunion seit der Erweiterung der EuInsVO 2015 deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Noch während der Umsetzungsfrist für die Restrukturierungsrichtlinie begannen die Vorarbeiten für die nächste Richtlinie „harmonising certain aspects of insolvency law“, deren Entwurf die Kommission am 07.12.2022 veröffentlicht hat (COM(2022) 702 final). Der Vortrag wirft einen Blick auf die jüngere Historie und die Mechanismen der EU-Gesetzgebung zur Harmonisierung des Insolvenzrechts und stellt in diesem Kontext die Inhalte des neuen Richtlinienvorschlags vor.

Schwerpunkte des Vortrags

  • Grundlagen der insolvenzrechtlichen Rechtsetzung auf EU-Ebene
  • Umsetzung der Restrukturierungsrichtlinie (EU) 2019/1023
  • Richtlinienvorschlag COM(2022) 702 final

14.30 Uhr Kommunikationspause

15.00 Uhr Podiumsdiskussion - Das Insolvenzrecht in der Praxis. Ihre Fragen. Die Praxis antwortet

  • gg. 16.30 Uhr Ende des ersten Tagungstages
  • 17.00 Uhr für Interessenten Rahmenprogramm/Arbeitsessen

Freitag, 08. September 2023

09.00 Uhr Kommunale Forderungen im Insolvenzverfahren (Uta Goldbach)

  • In dem Vortrag wird die Rolle der öffentlichen Kasse in einem Insolvenzverfahren vorgestellt. Vor allem geht es darum, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen durch die Insolvenzeröffnung verändern und wie offene Forderungen geltend gemacht werden können? Was geschieht mit bereits laufenden Vollstreckungsmaßnahmen?

Schwerpunkte des Vortrags

  • Anmeldung zur Insolvenztabelle
  • Vollstreckungsverbot und Rückschlagsperre
  • Bedeutung von Absonderungsrechten

10.30 Uhr Kommunikationspause

11.00 Uhr Das Pfändungsschutzkonto im Insolvenzverfahren (Prof. Rainer Goldbach)

  • Das Zahlungskonto ist eines der am häufigsten vorhandenen Vermögenswerte des Schuldners. Um das Guthaben für den notwendigen Lebensbedarf vor dem Zugriff des Insolvenzverwalters zu schützen, kann es der Schuldner in ein Pfändungsschutzkonto umwandeln. Wie der Pfändungsschutz beim Pfändungsschutzkonto im Detail ausgestaltet werden kann, soll in dem Vortrag aufgezeigt werden.
  • Dabei werden auch die Änderungen beim Kontenpfändungsschutz durch die Novelle vom 1.12.2021 vorgestellt.

Schwerpunkte des Vortrags

  • Wie erlangt der Schuldner Pfändungsschutz für Kontoguthaben?
  • Wie funktioniert ein Pfändungsschutzkonto?
  • Was hat sich durch die Gesetzesnovelle geändert?
  • gg. 12.45 Uhr Ende der Tagung
  • Für Interessenten - Arbeitsessen

Veranstaltungsort

  • Abacus Tierpark Hotel Berlin

Teilnahmekosten

  • 499,00 € (Frühbuchergebühr bis 6 Wochen vor Tagungstermin) / danach 599,00 € (einzelne Tage 349,00 € bzw. 399,00 €)

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2023 um 10,8 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Januar 2023 war sie hingegen noch um 3,2 % gegenüber Dezember 2022 gesunken. Analysen besagen, dass 10 % der Unternehmen in Deutschland insolvenzgefährdet sind. Die Insolvenzzahlen waren im Verlauf der Corona-Pandemie durch gesetzliche Sonderregelungen und Wirtschaftshilfen zeitweise deutlich zurückgegangen. Auch danach blieb die erwartete Zunahme der Insolvenzzahlen aus. Der andauernde Krieg in der Ukraine, zunehmende Spannungen in den internationalen Beziehungen, unterbrochene Lieferketten, Inflationsraten auf einem hohen Niveau und zudem rasant anziehende Zinsen haben die wirtschaftliche Entwicklung erheblich eingetrübt und schlagen auf die Unternehmen und die Privathaushalte durch. Erleben wir gegenwärtig noch die Ruhe vor dem Sturm? Unsere Fachtagung Insolvenzrecht 2023 wird sich den aktuellen Entwicklungen des Insolvenzgeschehens widmen. Sie wird zugleich einen Überblick über die neueste Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs geben. Namhafte Referenten aus Rechtsprechung, Wissenschaft und Praxis stehen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort. Ein besonderes Anliegen dieser Tagung ist die Netzwerkbildung und -pflege zwischen den Anwesenden Praktikern. Die Insolvenzrechtstagung 2023 wird erneut in hybrider Form stattfinden. Interessenten können somit entscheiden, ob sie in Präsenz oder online teilnehmen. Zudem ist es auch möglich, nur einzelne Vorträge online zu verfolgen.

Führungskräfte und Mitarbeitende, die mit der Geltendmachung von Forderungen im Insolvenzverfahren befasst sind, Mitarbeitende der Finanzämter, Fachanwält:innen für Insolvenzrecht, Insolvenzverwalter:innen und Mitarbeitende in Inkassounternehmen sowie in Vollstreckungsabteilungen von Banken und Versicherungen

Sie benötigen keine mitzubringenden Arbeitsmittel. Mit der Buchung der Präsenzteilnahme ist keine Buchung der Online-Aufzeichnung verbunden. Sie können nicht an der Präsenztagung teilnehmen? Kein Problem. Sie können die Tagung online verfolgen oder auch eine Aufzeichnung der Fachtagung erwerben. Tragen Sie Suchfenster bitte VLT23VID ein. Die Tagung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung von KBW e.V. und IWVR e.V.

Kundenservice KBW e. V.

Organisatorische Fragen zu freien Teilnehmerplätzen, Anreise, Hotelbuchungen, etc. beantwortet Ihnen unser Kundenservice.

Telefon: (030) 29 33 50 0
E-Mail: info@kbw.de
Platzhalter Dozentenfoto

Für inhaltliche Fragen steht Ihnen Frau Noreen Liegmann gern zur Verfügung.

Termine

07.09.2023
10:00 bis 16:30 Uhr
08.09.2023
09:00 bis 12:45 Uhr
499,00 €
Hybrid
online
Präsenz