Personaltage Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere Fachtagung Tarifrecht und Personalentwicklung findet in diesem Jahr zum 14. Mal statt. Die Tagung soll Personalverantwortlichen, Fortbildungsbeauftragten und Personalvertretungen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit den kompetenten Referent/innen sowie anderen Führungskräften aus dem gesamten Bundesgebiet geben.
Die Arbeitsverdichtung ist auch im öffentlichen Dienst ein Dauerthema: immer mehr Aufgaben müssen auf immer weniger Mitarbeiter/innen verteilt werden. Zu viel Arbeit kann jedoch krank machen. Unser Eröffnungsvortrag wird in diesem Jahr das Thema Gesundheitsmanagement, unter anderem auch das Thema „Workoholics“, als Herausforderung und Führungsaufgabe im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes behandeln.
In bewährter Weise wird die Tagung im Anschluss in zwei parallelen Fachforen fortgeführt. Während sich das Fachforum Tarifrecht aktuellen Rechtsentwicklungen und Praxisproblemen des Tarifrechts des öffentlichen Dienstes zuwendet, stehen im Mittelpunkt des parallel laufenden Fachforums Entwicklungstrends und Praxisfragen der Personalentwicklung und der behördlichen Fortbildung. Die Vorträge beider Fachforen sollen die Teilnehmer/innen zu einem intensiven fachlichen Austausch anregen.
Das Team des Kommunalen Bildungswerks e. V. würde sich freuen, Sie zu dieser Tagung begrüßen zu können.
Tagungsablauf
Inhalte der Vorträge
Erst die Arbeit, dann die Arbeit - wie Arbeit krank machen kann: Gesundheitsmanagement als Herausforderung für Führungskräfte
- Zahlen, Daten, Fakten
- Fürsorgepflicht der Führungskraft – Gesundheit und Gesundheitsmanagement
- Ursachenforschung – psychische Belastungen am Arbeitsplatz
- Initiative für Gesundheit und Arbeit - Report 2016
- Arbeitsmotivation versus Arbeitssucht
- Umgang mit Überforderung und Arbeitssucht – Möglichkeiten und Grenzen der Hilfe
Aktuelle Rechtsprechung des BAG zum Tarifrecht des öffentlichen Dienstes
- Konkreter Freizeitausgleich für Feiertagsarbeit/Ausweisung des Feiertags im Dienstplan: Unterschiede in den tariflichen Regelungen der Länder (§ 43 Nr. 3 Abs. 3 Nr. 3 TV-L) und der Kommunen (6.1 TVöD-K und TVöD-B)
- Anspruch von Teilzeitbeschäftigten auf Überstundenvergütung ab Überschreitung der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit aufgrund der Regelung in § 7 Abs. 8 Buchst. c TVöD?
- Lehrereingruppierung: Welche Folgen hat die Intransparenz von Eingruppierungsregelungen in Eingruppierungserlassen nach Inkrafttreten der EGO-L?
- Wirksamkeit von § 16 Abs. 2 Satz 2 TV-L: Ist die Begünstigung der bei demselben Land erworbenen Berufserfahrung zulässig oder verstößt sie gegen das Gebot der Freizügigkeit?
- Stufenzuordnung nach einer Unterbrechung zum vorherigen befristeten Arbeitsverhältnis
- Welche Bedeutung hat die Erteilung einer falschen Auskunft durch den Arbeitgeber für den Lauf einer tariflichen Ausschlussfrist und für den Anspruch auf Schadenersatz des Arbeitnehmers?
- Besitzstandsregelung in § 17 Abs. 5 Satz 1 TVöD
Die Verdachtskündigung in der Praxis des öffentlichen Dienstes
- Grundlagen der Verdachtskündigung
- Mündliche oder schriftliche Anhörung des Arbeitnehmers
- Beteiligung eines Rechtsanwalts
- Zwei-Wochen-Frist des § 626 Abs. 2 BGB
- Beteiligung des Personal- bzw. Betriebsrats und sonstiger Gremien
- Besonderheiten nach dem TVöD/TV-L
- Aktuelle Rechtsprechung zur Verdachtskündigung
- Wechselwirkungen mit einem etwaigen Strafverfahren
Stellenbewertung und Eingruppierung nach TVöD/TV-L – aktuelle Entwicklungen
- Gemeinsame Eingruppierungsgrundsätze nach den Manteltarifverträgen des öffentlichen Dienstes
- Fallgestaltungen und Rechtsprechung zum Allgemeinen Verwaltungsdienst
- Aktuelle Fragen des Überleitungsrechts in die neue Entgeltordnung im kommunalen Bereich
- Ausblick auf die künftige Entgeltordnung im Länderbereich
Die digitale Personalakte: von der Idee bis zur Einführung - Rechtsrahmen und Praxis
- Ausgangssituation: Papierakten und Abrechnungssystem
- Funktionalität der digitalen Personalakte
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- DPA-Lösungen
- Projektablauf „DPA einführen“
Ausbildung im Wandel – worauf sich die öffentliche Verwaltung einstellen muss: Praxisbericht aus der Stadt Kassel
- Maßnahmen betriebspolitischer Art (z. B. Ausbildungsquoten von über 7% etc.)
- Zielgruppenspezifisches Personalmarketing
- Ausbildungen mit Kooperationspartnern und Programmen zur Herstellung von Ausbildungsreifen (von jungen Flüchtlingen bis zum Hochschulabsolventen für ein Trainee-Programm)
- Attraktivität von Ausbildungen (und Arbeitgebern) im öffentlichen Dienst gezielt erhöhen (z. B. Auslandsaufenthalte für Anwärter des gehobenen Dienstes, Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte in die Ausbildungen etc.)
- Auszubildende und Anwärter gezielt in städtische Aktionen einbeziehen, um die Identifikation mit der Verwaltung und der Stadt sowie ihren Problemstellungen zu stärken
- Ausbildung als Teil einer Personalentwicklungskonzeption, die schon während der Ausbildung verdeutlicht, welche Entwicklungschancen die Stadtverwaltung bietet
Personalauswahlverfahren rechtssicher und effizient durchführen – Erfahrungen aus der Praxis
- Alles beginnt mit rechtzeitiger Planung
- Standards sichern die Rechtssicherheit
- Standards erleichtern den Ablauf
- Die Wichtigkeit der Effizienz
- Das Verfahren - erstes Aushängeschild als Arbeitgeber
Qualifizierung, Kompetenzentwicklung, demografieorientierte Personalarbeit - Personalentwicklung des öffentlichen Dienstes im Wandel
- Verwaltung 4.0 und Personalentwicklung – welche Herausforderungen stellen sich?
- Persönlichkeit, Qualifikation, Kompetenz – worauf zielt die Personalentwicklung?
- Generationenübergreifende Kompetenzentwicklung – wie kann dies gelingen?
- Methoden und Vorgehensweisen – was ist erfolgversprechend?
Bildung und Controlling – ein Widerspruch in sich? Bildungscontrolling als Instrument in der Personalentwicklung
- Aufbau und Struktur des Bildungscontrollings
- Arbeit mit vorhandenen Daten
- Kombination von „harten“ und „weichen“ Daten
- Kennzahlen im Bildungscontrolling
- Evaluation als Element des Bildungscontrollings
- Erstellung eines Bildungsreports
- Entwicklung von Maßnahmenplänen
Referenten
Frau Anke Apt
Frau Anke Apt hat seit 1990 Erfahrungen in Personalauswahlverfahren innerhalb des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg und als Assessorin in anderen Dienststellen des Landes Berlin. Bis Ende 2000 begleitete sie die Verfahren als Leiterin der Personalwirtschaftsstelle und seit 2001 als Leiterin des zentralen Bereiches Personalentwicklung und Gesundheitsmanagement.
Herr Dr. Joachim Benedix
Herr Dr. Joachim Benedix absolvierte eine technische Ausbildung, bevor er an der Georg- August Universität in Göttingen Psychologie und Sozialwissenschaften studierte. Nach seinem Abschluss als Dipl.-Psychologe bearbeitete er am Institut für Arbeitswissenschaft der Universität Kassel mehrere Forschungs- und Betriebsprojekte und promovierte als Assistent am Lehrstuhl von Prof. Dr. Frieling. Er war beim AOK Landesverband Niedersachsen als Referatsleiter für Personal- und Organisationsentwicklung tätig. Seit 1996 ist Herr Dr. Benedix Amtsleiter der Stadt Kassel und verantwortet die Bereiche Personal, Organisation und EDV. Er ist überregional in mehreren Gutachterausschüssen und Gremien tätig und hat an verschiedenen Publikationen mitgewirkt.
Herr David Maurer
Herr David Maurer studierte Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten Hohenheim und Bayreuth. Bereits vor dem Beginn seines Studiums gründete er sein erstes Unternehmen im Bereich Web Development. Während des Studiums arbeitete er für mehrere Jahre in der Unternehmensberatung und an verschiedenen Lehrstühlen. Darüber hinaus war er als Dozent für die IHK tätig und gab Statistikkurse an der Universität Bayreuth.
Herr Ingo Püttner
Herr Ingo Püttner hat sich bereits während seiner juristischen Ausbildung an den Universitäten in Heidelberg und Wien intensiv mit dem Arbeitsrecht beschäftigt. Seit 2001 arbeitet er in der Personalabteilung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall in Mainz. Er befasst sich mit allen praxisrelevanten Rechtsfragen des Arbeits- und Beamtenrechts und führt auch arbeitsgerichtliche Verfahren. Sein besonderes Interesse gilt den rechtlichen Rahmenbedingungen von Auswahlverfahren, der Anwendung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes sowie dem Einsatz der elektronischen Identität im Arbeitsleben. Zu diesen Themen verfasst er Beiträge in Fachzeitschriften und Lehrbüchern. Als ehrenamtlicher Richter gehört er der Fachkammer für Personalvertretungsrecht des Bundes am Verwaltungsgericht Mainz an.
Herr Prof. Dr. Gottfried Richenhagen
Herr Prof. Dr. Gottfried Richenhagen absolvierte seine wissenschaftliche Ausbildung mit anschließender Promotion an den Universitäten Bonn und Bielefeld. Über 10 Jahre arbeitete er als Referatsleiter „Arbeit und Gesundheit“ sowie stellvertretender Gruppenleiter im Arbeitsministerium NRW und wurde im März 2011 zum Professor für allgemeine BWL (insbes. Personalmanagement) an der FOM Hochschule berufen. Darüber hinaus ist Prof. Dr. Richenhagen Direktor des Insituts für Public Management und wurde 2016 mit dem FOM Forschungspreis ausgezeichnet.
Herr Jan Ruge
Herr Jan Ruge ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er ist Gründungspartner der ausschließlich arbeitsrechtlich tätigen Kanzlei Ruge · Krömer, die zu den größten auf Arbeitsrecht spezialisierten Kanzleien in Deutschland zählt. Er vertritt bundesweit öffentliche Arbeitgeber, insbesondere in Kündigungsrechtsstreitigkeiten, führt seit Jahren Seminare zum Kündigungsrecht durch und referiert im Rahmen der fachanwaltslehrgänge für Arbeitsrecht sowie bei Pflichtfortbildungsveranstaltungen für Fachanwälte.
Frau Karin Spelge
Frau Karin Spelge studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nach Abschluss ihrer juristischen Ausbildung trat sie 1990 in den Richterdienst des Landes Niedersachsen ein und wurde als Richterin am Arbeitsgericht an mehreren Arbeitsgerichten eingesetzt. Von 1993 bis 1997 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet. 1998 wurde sie zur Direktorin am Arbeitsgericht Nienburg ernannt. Von 2000 bis 2008 war Frau Spelge Vorsitzende Richterin am Landesarbeitsgericht Niedersachsen. Mit Wirkung vom 01. Juni 2008 hat der Bundespräsident Frau Spelge zur Richterin am Bundesarbeitsgericht ernannt. Sie ist Mitglied des 6. Senats, der für die Auslegung der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes zuständig ist.
Frau Dr. Julia Strahlendorf
Frau Dr. Julia Strahlendorf promovierte im Bereich Veterinärmedizin/Ernährungswissenschaften. Nach einer mehrjährigen Tätigkeit im internationalen Vertrieb sowie Führungstätigkeit im B2BBereich in einem Hamburger Industrieunternehmen ist sie seit 2005 Trainerin in der Dr. Brandenburg Consulting GmbH Berlin und seit Ende 2014 geschäftsführende Gesellschafterin.
Herr Prof. Hans R. Strahlendorf
Herr Prof. Hans R. Strahlendorf studierte Rechts-, Verwaltungs- und Führungswissenschaften. Nach langjähriger Tätigkeit im gehobenen und höheren Polizeivollzugsdienst ist er seit 1994 Professor für Führungs- und Organisationswissenschaften sowie Sicherheitsmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Er führt seit über 20 Jahren Seminare für Führungskräfte aus Behörden und der Privatwirtschaft durch und ist Autor diverser Fachbücher und Aufsätze in Fachzeitschriften.
Herr Marc-Oliver Steuernagel
Herr Steuernagel ist seit 1989 in sämtlichen Funktionen des Personalwesens im öffentlichen Dienst sowie bei der Ev. Kirche in Deutschland tätig, zuletzt als Dezernatsleiter Personal bei der Hochschule Hannover. Sein in der Praxis erworbenes Wissen kommuniziert er als ständiger Autor der Zeitschriften "Die Mitarbeitervertretung" sowie der "öAT". Ferner ist er verantwortlicher Bandredakteur des TV-L Kommentars Bepler/Böhle/Meerkamp/Russ und wirkt zudem als Autors beim Schwesterwerk, dem TVöD-Kommentar der gleichen Herausgeber mit. Als Experte für Arbeitsplatzbewertungen erstellt Herr Steuernagel für die DBB Akademie GmbH Bewertungsgutachten nach den Eingruppierungsnormen des öffentlichen Dienstes. Darüber hinaus ist er als Berater in Tariffragen aktiv, so z.B. für das Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstituts für Informatik (OFFIS e.V.) oder das Kirchliche Rentamt Emden.
Rahmenprogramm
Aussteller und Medienpartner
Tagungsort

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