Personaltage Berlin 2015
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Tarifrecht des öffentlichen Dienstes bleibt in ständiger Bewegung. Was haben die letzten Tarifrunden gebracht und welche aktuellen Entwicklungen gibt es in der Rechtsprechung? Vor welchen Herausforderungen stehen die Personalverantwortlichen durch den Bologna-Prozess? Welche Handlungsspielräume ergeben sich für Personalverantwortliche, aber auch für die Personalvertretungen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich unsere diesjährige Fachtagung im Fachforum zum Tarifrecht. In einem parallelen Fachforum stehen aktuelle Fragen der Personalentwicklung – und hier insbesondere der Fortbildung – im Mittelpunkt. Vorgestellt werden Praxiserfahrungen zur Nachhaltigkeit von Fortbildungen und Überlegungen, wie Mitarbeiterpotenziale erkannt werden oder der Wissenstransfer bei ausscheidenden Mitarbeiter/innen gewährleistet werden kann. Die Vorträge beider Fachforen sollen die Teilnehmer/innen zu einem intensiven fachlichen Austausch anregen, welcher, wie sich schon in den letzten Jahren bewährt hat, in den Kommunikationspausen und am Rande der Tagung fortgesetzt werden kann. Das Team des Kommunalen Bildungswerks e.V. würde sich freuen, Sie zu dieser Tagung begrüßen zu können.
Mit besten Grüßen
Dr. Andreas Urbich
Geschäftsführer KBW e. V.
Tagungsablauf
Inhalte der Vorträge
Ist der öffentliche Dienst ein attraktiver Arbeitgeber? Nachwuchskräfte finden und binden, langjährig Beschäftigte erfolgreich einsetzen und motivieren
- Aktuelle Studien zur Attraktivität des öffentlichen Dienstes als Arbeitgeber
- Arbeitsverdichtung, Sparrunden und „Streichkonzerte“- attraktiv geht anders
- Demografiesensibles Personalmanagement: lebensphasenorientierte Personalführung
- Engagierte, leistungsbereite Nachwuchskräfte finden: was erwartet die „Generation Y“ vom öffentlichen Dienst und kann er das bieten?
- Fehler vermeiden: wie aus zufriedenen Mitarbeitern Organisationsbewohner werden können, die keine Leistung erbringen (wollen)
- Mitarbeiter fordern, fördern und schützen
- Geld ist nicht alles: wie können (müssen) Führungskräfte die Mitarbeiter motivieren?
- Weniger Stress, mehr Zufriedenheit: vom Wert des Wir-Gefühls
Neue tarifrechtliche Entwicklungen – was haben die letzten Tarifrunden gebracht?
- Bewertung der Tarifrunde 2014
- TVöD und Mindestlohn
- TVöD und Urlaub
- Auswirkungen der Tarifrunde Länder auf den kommunalen Bereich
- Sachstand Entgeltordnung VKA – was ist zu erwarten?
Praxisproblem Masterabschlüsse: inhaltliche und qualitative Bewertung vornehmen, Klarheit in der tarifrechtlichen sowie laufbahnrechtlichen Einordnung schaffen
- Verwaltungswissenschaften als eigenständige Forschungsdisziplin
- Allgemeiner Überblick Masterstudiengänge, v.a. Verwaltungsmasterstudiengänge
- Selektionsgedanke des Arbeitsgebers bzw. Dienstherrn bei der Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
- Tarifrechtliche bzw. laufbahnrechtliche Einordnungsproblematik
- Grundsätzliche Anerkennungsproblematik im öffentlichen Dienst im Beamtenbereich
- Personalwirtschaftliche Folgen bei bestehenden Arbeitsverhältnissen bzw. Beamtenverhältnissen
Aktuelle Rechtsprechung des BAG zum Tarifrecht des öffentlichen Dienstes
- Besitzstandsregelungen hinsichtlich Bewährungsaufstieg, § 8 Abs. 3 der Überleitungstarifverträge, Stichwort: „Entgangener Höhergruppierungsgewinn“
- Entgeltsicherung für Leistungsgeminderte und Konsequenzen der Entscheidung des BAG vom 13.11.2014 - 6 AZR 1102/12 - auf die Neuregelungen in § 16a TVöD/TV-L
- Kein Anspruch auf Strukturausgleich für Beschäftigte, die aus der Vergütungsgruppe IIa BAT die in die Entgeltgruppe 12 TVöD/TV-L übergeleitet worden sind
- Folgen einer Höhergruppierung auf den Strukturausgleich, Schadensersatz wegen fehlender Information über die negativen Folgen einer Höhergruppierung?
- Einschlägige Berufserfahrung i.S.v. § 16 TVöD/TV-L und schädliche Unterbrechungen
- Vorbeschäftigungen bei anderen Arbeitgebern
- Stufenzuordnung nach Herabgruppierung aus einer individuellen Endstufe, bei Höhergruppierung im Anschluss an eine Tätigkeit i.S.v. § 14 TVöD/TV-L
- Stufenzuordnung bei korrigierender Rückstufung, Begründung eines Arbeitsverhältnisses im Wege des Betriebsübergangs nach § 613a BGB, nach Übergang eines Arbeitsverhältnisses gemäß § 6c SGB II von der Bundesagentur für Arbeit auf einen Landkreis
Die Zusammenarbeit zwischen Personalverwaltung und Personalvertretung – Reibungspunkte in der Praxis
- Personalvertretung und Dienststellenleitung als Gegner?
- Rücksichtnahme oder Unterwerfung?
- Vertrauen als weiterer Beteiligungstatbestand?
- Vertrauen statt Kontrolle?
Gehirngerecht führen - Nachhaltigkeit in der Fortbildung sichern Praxisbericht: Wie funktioniert Fortbildung?
- Wie können Führungskräfte ihre Mitarbeiter trotz wachsender Aufgabenfülle zum Besuch von Fortbildungen motivieren?
- Wie kann die Führungskraft bei den Mitarbeitern echte Identifikation zur Organisation schaffen und somit die Bereitschaft erzeugen, erlerntes Wissen umzusetzen?
- Welche Führungsinstrumente gibt es, um die in Fortbildungen vermittelten Seminarinhalte bei den Mitarbeitern nachhaltig zu implementieren?
Von anderen lernen: Kompetenz- und Performancemanagement im DB Konzern: Entwicklungsbedarfe ermitteln und Potenziale erkennen
- Welchen Nutzen bieten Kompetenz- und Performancemanagement?
- Wie werden Bildungs- und Entwicklungsbedarfe erkannt und Maßnahmen abgeleitet?
- Wie werden Potenzialträger identifiziert?
- Wie sind diese Erfahrungen übertragbar?
Wenn das Wissen geht - Wissenstransfer bei ausscheidenden Mitarbeitern
Referenten
Frau Prof. Dr. Gudrun Behm-Steidel
Prof. Dr. Gudrun Behm-Steidel war lange Zeit in wissenschaftlichen Bibliotheken tätig. An der Hochschule Hannover lehrt sie Bibliotheks-, Informations- und Wissensmanagement. 2006 baute sie den berufsbegleitenden Masterstudiengang Informations- und Wissensmanagement auf, den sie bis heute leitet. Das Studienprogramm dient der umfassenden akademischen Qualifikation für Wissensmanager und ist einzigartig in Deutschland.
Herr Friedrich-Wilhelm Heumann
Friedrich-Wilhelm Heumann studierte in Saarbrücken und Heidelberg Rechts- und Wirtschaftswissenschaften. 1980 legte er in Heidelberg das erste juristische Staatsexamen ab. Nach dem Ende der Referendarzeit, die ihn zeitweise auch zum Verwaltungsgerichtshof des Landes Baden-Württemberg geführt hat, folgte 1982 die zweite juristische Staatsprüfung. Danach ließ er sich als Rechtsanwalt nieder und arbeitete seitdem in den Bereichen Arbeitsund Sozialrecht. 1990 erfolgte die Zulassung zum Fachanwalt für Arbeitsrecht und 1992 die Qualifikation zum Notar. Parallel zur Anwaltstätigkeit arbeitete Herr Heumann seit Jahren als freiberuflicher Dozent für verschiedene Weiterbildungsträger mit dem Schwerpunkt Arbeitsrecht des öffentlichen Dienstes. Die Neuerungen des Tarifrechts im öffentlichen Dienst, insbesondere die Leistungsvergütung, hat er seit Oktober 2005 in vielen Seminaren und Abhandlungen dargestellt.
Herr Holger Junghans
Holger Junghans, Master of Arts (M.A.), Absolvent der Hochschule für Ökonomie Management Hamburg, ist seit 15 Jahren im öffentlichen Dienst tätig. Aktuell arbeitet er in der Kulturbehörde - Amt für Behördenmanagement in der Freien und Hansestadt Hamburg. Nebenberuflich befasst sich Herr Junghans als Referent mit der Anerkennung von Studienabschlüssen.
Herr Prof. Kai Litschen
Prof. Dr. Kai Litschen absolvierte das Studium der Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel, wo er 1999 promovierte. Nach der Referendarzeit im Landgerichtsbezirk Flensburg arbeitete er als Rechtsanwalt in einer Kanzlei, bevor er 2001 die Stelle des stellvertretenden Geschäftsführers des Kommunalen Arbeitgeberverbands Schleswig- Holstein übernahm. Seit 2010 ist er Professor für Wirtschaftsrecht mit dem Schwerpunkt Arbeits- sowie Sozialrecht an der Brunswick European Law School (BELS) in Wolfenbüttel. Als freiberuflicher Dozent führt Herr Prof. Dr. Litschen seit 1995 verschiedene arbeitsrechtliche Seminare durch. Er ist Mitautor und Kommentator des Kommentars zum neuen Tarifrecht im öffentlichen Dienst (Wolters Kluwer Verlag) und des TVöD Office (Haufe Verlag).
Frau Sabine Riedel-Schönfeld
Sabine Riedel-Schönfeld ist Kommunikationswirtin, besitzt eine psychotherapeutische Ausbildung und ist systemische Organisationsberaterin. Sie begleitet mit ihrem interdisziplinären Team seit 2006 Einrichtungen in der Verwaltung sowie privatwirtschaftliche Unternehmen in Entwicklungsprozessen der Organisationskultur und in Veränderungsprozessen. In den letzten Jahren beschäftigte sich Frau Riedel-Schönfeld intensiv mit der Frage, wie es Menschen in Organisationen gelingt, die wachsende Komplexität von Arbeitsabläufen und -strukturen zu meistern und wo dabei speziell die Herausforderungen für Führungskräfte liegen.
Frau Caroline Schwarte
Caroline Schwarte studierte Pädagogik und Psychologie (Diplom) in Münster und Berlin. Seit 2009 ist Frau Schwarte im DB Konzern in verschiedenen Positionen verantwortlich für die Personalentwicklung von Mitarbeitern, zunächst in der Ausbildung interner Trainer im Personenverkehr, heute in der Grundsatzabteilung der Konzernholding in Berlin. Die Grundsatzabteilung entwickelt konzernweite Strategien zur Personalentwicklung sowie entsprechende Grundsätze, Prozesse, Instrumente und Methoden für Mitarbeiter und stellt deren Umsetzung im Unternehmen sicher. Dort verantwortet Frau Schwarte aktuell das konzernweite Kompetenz- und Performancemanagement für Mitarbeiter.
Frau Karin Spelge
Karin Spelge studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität in Göttingen. Nach Abschluss ihrer juristischen Ausbildung trat sie 1990 in den Richterdienst des Landes Niedersachsen ein und wurde als Richterin am Arbeitsgericht an mehreren Arbeitsgerichten eingesetzt. Von 1993 bis 1997 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an das Bundesverfassungsgericht abgeordnet. 1998 wurde sie zur Direktorin am Arbeitsgericht Nienburg ernannt. Von 2000 bis 2008 war Frau Spelge Vorsitzende Richterin am Landesarbeitsgericht Niedersachsen. Mit Wirkung vom 01. Juni 2008 hat der Bundespräsident Frau Spelze zur Richterin am Bundesarbeitsgericht ernannt. Sie ist Mitglied des 6. Senats, der für die Auslegung der Tarifverträge des öffentlichen Dienstes zuständig ist.
Herr Prof. Hans Rainer Strahlendorf
Prof. Hans R. Strahlendorf ist Professor für Führungs- und Organisationswissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin. Er führt seit vielen Jahren Seminare für Führungskräfte aus Behörden und der Privatwirtschaft durch und veröffentlicht Fachbeiträge zu Führungsfragen.
Rahmenprogramm
Aussteller und Medienpartner
Tagungsort

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