Bundesprüfertage® Berlin
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit 16 Jahren erfreut sich die Bundesprüfertagung® überaus großer Wertschätzung im Kreis der Prüferinnen und Prüfer aller Verwaltungsebenen. Sie wurde zu einem der führenden Foren der Fortbildung und des Erfahrungsaustausches.
Auch in diesem Jahr greift die Tagung aktuelle Themen auf und gibt Ihnen als örtliche und überörtliche Prüferinnen und Prüfer wertvolle Lösungen, Hinweise und Anregungen für Ihren Praxisalltag an die Hand.
Im Vordergrund steht deshalb - angesichts der aktuellen und künftigen Herausforderungen - wie die moderne Finanzkontrolle effektiv zur Stabilisierung der kommunalen Haushalte beitragen kann. Hier reicht das Spektrum von Konsolidierungspotenzialen, Aspekten der doppischen kommunalen Schuldenbremse bis hin zum Risikomanagement in kommunalen Unternehmen. Auch die Neuregelungen der Vergaberechtsnovelle mit ihren Auswirkungen auf die Rechnungsprüfung dürften daher Ihr Interesse finden.
Für den zweiten Tagungstag bieten wir Ihnen an, entweder am Arbeitskreis 1 zu Fragen der Rechnungsprüfung des doppischen Haushalts teilzunehmen oder im Arbeitskreis 2 Neues zu aktuellen Handlungsschwerpunkten im Prüfungsalltag zu erfahren.
Das Team des Kommunalen Bildungswerks e. V. freut sich, Sie zu unserer Bundesprüfertagung® 2016 zu begrüßen.
Ihr
Dr. Andreas Urbich
Geschäftsführer KBW e. V.
Tagungsablauf
Inhalte der Vorträge
Welchen Beitrag kann eine moderne Finanzkontrolle für die Stabilisierung der öffentlichen Haushalte leisten?
- Aufgaben und Organisation des Hessischen Rechnungshofs
- Externe Finanzkontrolle im Wandel der Zeiten
- Ausgewählte Beiträge zur Stabilisierung der öffentlichen Haushalte
- Fazit: prüfen – beraten – informieren
Compliance und Risikomanagement in öffentlichen Unternehmen. Hinweise für die Prüfungspraxis
- Compliance-Besonderheiten in öffentlichen Unternehmen
- Tätigkeiten eines Compliance Officers
- Strafrechtliche Verantwortung
- Haftungsrechtliche Risiken
- Anforderungen an Compliance-Richtlinien in öffentlichen Unternehmen
Die Neuregelungen im Vergaberecht – Auswirkungen auf die Rechnungsprüfung
- Grundprinzipien und Struktur des (neuen) Vergaberechts
- Schätzung des Auftragswerts (neue Schwellenwerte)
- Fristenmanagement (neue Fristen)
- Die Einheitliche Europäische Eigenerklärung (EEE)
- Fehlerquellen im Rahmen der Angebotswertung
- E-Vergabe
Bilanzanalyse und Bilanzpolitik - Worauf Prüfer achten sollten
- Erwartungslücke als Grundproblem (auch) von öffentlichen Abschlüssen (Rechnungslegung und Bilanzpolitik versus Rechnungsprüfung und Bilanzanalyse)
- Die Rolle der Rechnungshöfe bei der Verringerung der Erwartungslücke: Bilanzanalyse als gesetzlicher Auftrag der Rechnungshöfe
- Gefahren einer Erweiterung der Erwartungslücke durch internationale Entwicklungen (EPSAS, CSR-Richtlinie der EU, International Standards on Auditing)
- Elemente einer Bilanzanalyse öffentlicher Abschlüsse
Inhalte und Strukturen der Freigabe und Zertifizierung finanzwirksamer Programme. Wie kann die Rechnungsprüfung besser unterstützt werden?
- Übersicht über Inhalte der Prüfung automatisierter Verfahren nach Vorgaben der Haushaltsverordnungen
- Verfahrens- und Strukturaspekte für eine objektive Prüfung am praktischen Beispiel
- Einbindung öffentlicher / nichtöffentlicher Leistungsträger in die Prüfung
- Rolle des Gesetzgebers bei der Unterstützung der Freigabeprozesse vor Ort
- Bedeutung und Nutzbarkeit zentraler Prüfungen seitens „betroffener“
Die Prüfung kommunaler Einnahmen auf Basis eines effizienten Forderungsmanagements
- Organisatorische Grundlagen
- Beobachtung des Einnahmeverlaufs
- Umgang mit Zahlungsstörungen
- Controlling (Beteiligung der Fachbereiche - Berichtswesen)
- Erkennen von Risiken-Bewertung von Ausfallwahrscheinlichkeiten
- Verwertung von Kenntnissen und Beauftragung externer Dienstleister
- Bonitätsprüfungen im Vergabewesen
Prüfung von Zuwendungen und Verwendungsnachweisen - Systematik und Praxisfragen
- Rechtliche Grundlagen
- Der Zuwendungskreislauf
- Bestimmungsgemäßer Nachweis der Mittel
- Dokumentation
- Aufgaben der Rechnungsprüfer
Identifizierung EU-beihilfenrechtlicher Risiken im Rahmen der Jahresabschlussprüfung von Kommunen und ihren Unternehmen
- Wann liegt eine verbotene Beihilfe vor?
- Welche Ausnahmen vom grundsätzlichen Beihilfenverbot gibt es?
- Welche Verfahrensvorgaben macht das EU-Beihilfenrecht?
- Was sind „DAWI“-Tätigkeiten und warum benötigt man eine Trennungsrechnung?
- Welche Prüfungshandlungen ergeben sich aus dem IDW-PS
Prüfungskonzept Personalwesen - Bewährte Methoden in der Praxis
- Welche Aufgaben darf oder muss die Rechnungsprüfung bei der Prüfung des Personalwesens konkret wahrnehmen?
- Welche einzelnen Maßnahmen zum Verarbeiten personenbezogener Daten sind notwendig und geeignet, um diese Aufgabe zu erfüllen?
- Wie kann es gelingen, den Spagat zwischen Rechnungsprüfung und Datenschutz zu bewältigen?
- Wie gehen die Rechnungsprüfungsämter mit dieser besonderen Problematik um (Darstellung exemplarischer Beispiele aus einigen Kommunen)?
Referenten
Herr Prof. Dr. Ralf Gerhards
Prof. Dr. Ralf Gerhards hat nach seiner Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten an der Universität Trier ein Studium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt „Rechnungs- und Prüfungswesen“ absolviert. An der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und promovierte. Bei SAP war er Berater im Public Sector, insbesondere für die Module CO und FI, sowie Leiter einer Entwicklungsabteilung. Seit 2007 ist Herr Dr. Gerhards Professor für betriebliches Rechnungswesen an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, Schwerpunkt Öffentliches Rechnungswesen.
Frau Beate Gissel-Baden
Beate Gissel-Baden, ist seit 2005 Leiterin des Rechnungsprüfungsamtes der Stadt Bremerhaven; zuvor leitete sie 15 Jahre die Abteilung „Beamtenrecht“ im Personalamt. Sie wirkte in gutachterlicher Tätigkeit für die KGSt bei der Erarbeitung der Gutachten „Stellenplan-Stellenbewertung“ mit und führte viele Jahre Seminare zur Stellenbewertung durch. Seit 2001 ist sie Anti-Korruptionsbeauftragte beim Magistrat der Stadt Bremerhaven. Im Rahmen ihrer Vorstandstätigkeit beim Institut der Rechnungsprüfer (IDR) arbeitet sie zurzeit in einer Projektgruppe an der Erarbeitung „Einheitlicher Normen für die Rechnungsprüfung“.
Herr Dr. Alexander Glock
Dr. Alexander Glock, LL.M. (Madison), ist seit 2008 Rechtsanwalt bei SRS Schüllermann und Partner mbB, Dreieich (Hessen) und heute Manager der bundesweit tätigen Schüllermann-Unternehmensgruppe. Er leitet dort den Bereich „EU-Beihilfen- und Vergaberecht“. Im Rahmen seiner Tätigkeit berät Herr Dr. Glock staatliche und kommunale Einrichtungen sowie Unternehmen speziell zu Fragen EU-beihilfenrechtskonformer Finanzierung und möglicher Ausschreibungspflichten bei Beschaffungsvorgängen. Nicht zuletzt hat er viele Umsetzungsakte im EU-Beihilfenrecht (Betrauungsakte, AGVO-Anmeldungen, Notifizierungen) begleitet. Herr Dr. Glock ist darüber hinaus für verschiedene Bildungsinstitute (u. a. KBW e. V.) als Referent tätig und führt regelmäßig Seminare und Mandantenschulungen zu den genannten Themengebieten durch.
Herr Thomas Idstein
Thomas Idstein, Diplom-Verwaltungswirt, leitet seit 2003 das kommunale Forderungsmanagement der Landeshauptstadt Wiesbaden. Er ist dort verantwortlich für das Forderungscontrolling und das Berichtswesen, sowie die Organisation des Forderungsablaufs. Herr Idstein ist als Dozent auf Tagungen und in Seminaren besonders auf die Probleme des kommunalen Forderungsmanagements spezialisiert. In Aufsätzen für verschiedene Fachzeitschriften widmet er sich ebenfalls in vielfältiger Weise diesem Themenbereich.
Frau Susanne Proboscht
Susanne Proboscht, Diplom-Verwaltungswirtin, ist seit 2013 Abteilungsleiterin Haushaltsmanagement im Karlsruher Institut für Technologie. Zuvor steuerte und überwachte sie beim Projektträger Karlsruhe als Beauftragte für den Haushalt das Fördermittelbudget des BMBF und BMWI für den Bereich Wassertechnologie und Entsorgung. Sie ist Ansprechpartnerin für Grundsatzfragen zum Zuwendungsverfahren. Seit vielen Jahren ist sie als Referentin bei Tagungen und Seminaren für verschiedene Bildungsträger zum Thema „Grundlagen des Zuwendungsverfahrens“ tätig.
Herr Carsten Schmidt
Carsten Schmidt, LL.M., ist Rechtsanwalt und Partner der Düsseldorfer Wirtschaftskanzlei CLP Rechtsanwälte Gith Weßling & Partner mbB und leitet dort die Sparte „Vergabe- und Baurecht“. Seit über 13 Jahren berät er öffentliche Auftraggeber und private Unternehmen umfassend in sämtlichen Fragen des nationalen und europaweiten Vergaberechts. Herr Schmidt ist langjährig und regelmäßig als Referent für öffentliche Auftraggeber und Unternehmen tätig. Zudem ist er Mitautor verschiedener vergaberechtlicher Lehrbücher und Kommentare.
Herr Dr. Uwe Schwochert
Dr. Uwe Schwochert, TRUSTBIT, ist seit 20 Jahren auf dem Gebiet der Prüfung finanzwirksamer Verfahren im kommunalen und kirchlichen Bereich tätig. Dabei sammelte er sowohl bei öffentlichen (SAKD) als auch bei privaten Prüfeinrichtungen (TÜViT) Erfahrungen, nicht nur als Prüfer, sondern auch beim Aufbau der entsprechenden Prüfstrukturen und Verfahrensrichtlinien. Seit 2004 leitet er eine eigene Prüfstelle und ist Mitglied im OKKSA Board. Herr Dr. Schwochert berät verschiedene öffentliche Stellen bei der Schaffung und Optimierung von organisationsübergreifenden Prüfstrukturen für IT-Produkte.
Herr Prof. Wolfgang Trautner
Prof. Wolfgang Trautner ist Honorarprofessor für öffentliches Baurecht und Vergaberecht an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. Er ist Notar, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Verwaltungsrecht sowie für Bau- und Architektenrecht und Partner des Anwaltsunternehmens HEUSSEN Rechtsanwaltsgesellschaft mbH am Frankfurter Standort und berät öffentliche Einrichtungen zu allen vergaberechtlichen und EU-beihilfenrechtlichen Fragestellungen. Er ist Mitherausgeber des Praxishandbuchs „Korruptionsbekämpfung“ beim Luchterhand-Verlag. In zahlreichen Vorträgen hat sich Herr Trautner mit Compliance und Risikomanagement vor allem in kommunalen Verwaltungen beschäftigt. Für diese erarbeitet er auch Compliance-Konzepte und Regelungen.
Herr Dr. Walter Wallmann
Dr. Walter Wallmann, Jurist, ist seit 1. Juli 2013 Präsident des Hessischen Rechnungshofs in Darmstadt und seit Januar 2014 außerdem Landesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung. Zuvor war er 16 Jahre lang im Hessischen Rechnungshof als Referent, Referatsleiter und schließlich als Leiter der Abteilung Überörtliche Prüfung kommunaler Körperschaften in Hessen tätig.
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